Maßnahmen für den Schallschutz

Schalldämmung Wand – So schützen Sie Ihr Zuhause gegen Lärm

Laute Nachbarn, Straßenlärm oder sonstiger Schall in den eigenen vier Wänden können Ihrer Gesundheit schaden. Mit entsprechenden Wandkonstruktionen reduzieren Sie den Schall – zum Teil auch nachträglich – in einem Raum merklich. Es gibt schalldämmende Maßnahmen sowohl für Außenwände als auch für (nicht-)tragende Wände im Innenraum.

Inhaltsverzeichnis

Vorsatzschale zur Schallschutzverbesserung einer Massivwand

Vorsatzschalen sind Verkleidungen, die entweder freistehend vor einer Massivwand oder direkt mittels einer Federschiene oder einem Justierschwingbügel an einer Wand befestigt werden. Vorsatzschalen, die freistehend und selbsttragend vor der Wand montiert werden, garantieren den besseren Schallschutz. Sie bestehen aus einer Unterkonstruktion aus Metall oder Holz (Ständerwerk), einer Dämmung, Gipsplatten und ggf. einer Dampfbremse. Der Hohlraum zwischen Außenwand und Ständerwerk sollte vollständig mit einem Dämmstoff gefüllt sein, damit keine Wärmebrücken entstehen und der Schall besser absorbiert wird.
Um einen guten Schallschutz zu erreichen, sollte man außerdem nur Materialien mit schalldämmender Wirkung wählen. Dazu zählen z. B. die schallabsorbierende Innenwanddämmung aus Steinwolle der Firma Rockwool und die Gipskarton-Schallschutzplatte der Firma Knauf.

Abgehängte Decke
1
Mauerwerk
2
Putz
3
Freistehendes Metall-Ständerwerk
4
Innenwanddämmung
5
Akustikplatten / Gipskartonplatten

Schalldämmung einer nichttragenden Trennwand

Eine Trockenbauwand ist eine nichttragende Zwischenwand, deren Ständerwerk mit verschiedenen Materialien bekleidet wird. Meist wird eine Metallkonstruktion als Trockenbauprofil verwendet. Kern der Trockenbauwand ist eine Innenwanddämmung, die von zwei Bauplatten, wie Gipsfaserplatten und Gipskartonplatten, umschlossen wird. Analog wie bei der Vorsatzschale sollte man sich auch bei der Trockenbauwand für schalldämmende Dämmmaterialien und Schallschutzplatten entscheiden, um sich vor Lärm zu schützen.

HINWEIS: An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass eine Trennwand in der Trockenbauweise einen insgesamt schlechteren Schallschutz leistet als eine Zwischenwand in der Massivbauweise.

Aufbau einer Trockenbauwand
1
Anschlussdichtung
Die Anschlussdichtung wird unter die U-Profile (am Boden und an der Decke) geklebt und sorgt für verbesserten Schallschutz
1
Anschlussdichtung
Die Anschlussdichtung wird unter die U-Profile (am Boden und an der Decke) geklebt und sorgt für verbesserten Schallschutz
2
U-Profile
Die U-Profile werden am Boden und der Decke befestigt und bilden den Rahmen bzw. die Kontur ihrer Trockenbauwand
3
C-Profile
Die C-Profile werden verwendet, um die Wandfläche in gleichmäßige Abstände zu unterteilen. Der Abstand richtet sich hierbei nach den Maßen der gewählten Gipskartonplatten.
4
Dämmung
Die Dämmung dient bei Trenn-wänden sowohl zur Wärmedämmung als auch zum Schallschutz. Bei Brandschutzwänden müssen spezielle Dämmstoffe und Gipskartonplatten verwendet werden.
5
Gipskartonplatten
Gipskartonplatten gibt es in verschiedenen Ausführungen, z.B. für Feuchträume oder zum Schallschutz.
6
Fugenspachtel
Der Fugenspachtel wird auf die Fugen und Schrauben aufgetragen. Dies gleicht Unebenheiten aus und sorgt dafür, dass man Vertiefungen und Lücken beim späteren Tapezieren nicht mehr sehen kann.

Schalldämmung mit Mauersteinen

Porotnsteine gefüllt

Zu den schalldämmenden Mauersteinen gehören insbesondere Tonziegel, die auch unter dem Markennamen Poroton bekannt sind. Ein besonders guter Schallschutz wird gewährleistet, wenn die Tonziegel mit Perlit oder Mineralwolle gefüllt sind. Der integrierte Dämmstoff sorgt für einen zusätzlichen Schallschutz.

Dämmmaterialien mit guten Schallschutz-Eigenschaften

Eine bauphysikalische Eigenschaft, die eine wichtige Rolle beim Schallschutz einnimmt, ist die sogenannte Rohdichte. Die Kennzahl beschreibt die Masse eines Dämmstoffes bezogen auf einen Kubikmeter. Verfügt ein Dämmstoff über eine geringe Rohdichte, leistet dieser zwar eine bessere Wärmedämmung, erreicht dafür aber einen schlechteren Schallschutz.

MERKE: Ein schallschützender Dämmstoff sollte eine möglichst hohe Rohdichte vorweisen.

Eine Orientierungshilfe welche Dämmstoffe über eine gute schalldämmende Wirkung verfügen, geben die jeweiligen Hersteller. Denn oftmals werben diese mit guten Schallschutzwerten. Darüber hinaus können Sie in den Produktdatenblättern die Rohdichte der Dämmstoffe entnehmen. Holzfaser-Platten mit einer Rohdichte von 170 bis 230 kg/m³ gelten beispielweise also besonders schallabsorbierend. Aber auch spezielle Steinwolle und die Jutedämmung stehen für einen erhöhten Schallschutz.

TIPP Wer seine Wohnung vor Körperschall „von oben“ schützen möchte, sollte auch die Decke des Raums entsprechend dämmen. Möglichkeiten hierzu erfahren Sie in diesem Ratgeber.

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