Brandschutz ist ein grundsätzliches Thema für Hauseigentümer
Jedem Hausbesitzer wird empfohlen, sich mit dem Thema Feuerschutz zu beschäftigen. Denn jährlich brennen in Deutschland etwa 70.000 Gebäude. Anders gesagt: Alle zehn Minuten bricht ein Wohnungsbrand aus. Hinzu kommt, dass jährlich circa 800 Menschen ums Leben kommen und etwa 8.000 Menschen durch einen Wohnungsbrand schwerverletzt werden. Die oberste Regel beim Thema Brandschutz von Gebäuden ist, nichtbrennbare bzw. schwerentflammbare Baustoffe zu verwenden. In Deutschland werden die Baustoffe nach der DIN 4102, der Norm für das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen, in die beiden Brandschutzklassen A und B eingeteilt. Zur Baustoffklasse A zählen die nicht brennbaren Baustoffe, zur Baustoffklasse B die brennbaren Baustoffe.
Baustoff-Klasse nach DIN 4102 | Bauaufsichtliche Benennung | Beispiel |
A |
Nichtbrennbare Baustoffe |
|
A1 |
Ohne brennbare Bestandteile |
Steinwolle, Gips, Ziegel, Kies, Sand, Beton, Steine, Stahl |
A2 |
Mit brennbaren Bestandteilen |
Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten, Leichtbeton mit organischen Zuschlägen (Holz, Kunststoff) |
B |
Brennbare Baustoffe |
|
B1 |
Schwer entflammbar |
Hartschäume, Hartholz |
B2 |
Normal entflammbar |
Silikon, Holz, Textilien |
B3 |
Leicht entflammbar |
Tapeten, Polystyrol, Papier, Stroh |
Feuerschutzdämmung
Dämmstoffe stellen ein hohes Brandrisiko dar, da die meisten von ihnen brennbar sind. Wärmedämmstoffe werden grob in Kunststoffschäume (z. B. Polystyrol), mineralische Dämmstoffe (z. B. Steinwolle) und
ökologische Dämmstoffe (z. B. Zellulose) eingeteilt. Dämmstoffe aus Kunststoffschaum, zu denen der bekannte Handelsname Styropor gehört, und solche aus ökologischem Material sind brennbar und werden daher der Baustoffklasse B zugeordnet. Mineralische Wärmedämmstoffe dagegen sind nicht brennbar und werden dementsprechend in der Baustoffklasse A aufgeführt. Die Steinwolle als eine Art Mineralwolle vertritt die Baustoffklasse A1 und ist somit frei von jeglichen brennbaren organischen Bestandteilen.
Die Firma
Rockwool bietet mit der Klemmrock Steinwolle WLS 035 eine
Wärmedämmung für das Dach an. Diese trägt sogar zum vorbeugenden Brandschutz bei, indem sie die Flammenausbreitung hemmt und ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Stockwerke und Gebäude verhindert. Darüber hinaus leistet diese
Zwischensparrendämmung auch ihren Beitrag zum Umweltschutz: Rockwool Klemmrock Steinwolle setzt niemals giftige Gase frei – selbst wenn sie unter direktem Flammeneinfluss steht.
Innenausbau mit Gipskarton Feuerschutzplatten
Gipskartonplatten werden zu den klassischen Baustoffen für den Brandschutz aufgeführt. Gipsbaustoffe zählen zur Baustoffklasse A2, d. h. sie selbst sind zwar nicht entzündbar, aber sie enthalten brennbare Anteile.
Eine spezielle Gipskartonplatte, die für den Brandschutz wie geschaffen ist, ist die
Feuerschutzplatte der Firma Knauf. Sie findet überall Einsatz, wo Brandschutzanforderungen erfüllt werden müssen. Der gute Schutz ist vor allem dem gebundenen Kristallwasser zu verdanken, welches zu 20% in der Bauplatte enthalten ist. Im Brandfall wird der Gips entwässert, was so viel bedeutet, dass das darin enthaltene Kristallwasser verdampft. Aufgrund des entstandenen Dampfschleiers zwischen dem Feuer und dem Gipsbaustoff wird die Feuerausbreitung verzögert. Zusätzlich sind in der Feuerschutzplatte noch Glasfasern enthalten, die den Zusammenhalt des Gipskerns sicherstellen. In diesem Fall spricht man von Armierung, d. h. ein Objekt wird durch ein anderes verstärkt, um höheren Belastungen zu widerstehen.
Brandhemmende Bauelemente
Brandhemmende Bauelemente zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Flammen für eine bestimmte Zeit Widerstand leisten können.
Minka Dachbodentreppen behalten ihre Tragfähigkeit beispielsweise bis zu 30 Minuten. Auf Wunsch ist auch ein Feuerwiderstandswert von 60 Minuten möglich. Anders als herkömmliche
Bodentreppen besteht die brandhemmende
Treppe von Minka nicht aus Holz, sondern Metall und verfügt deswegen über eine hohe Standsicherheit. Generell können jedoch auch Holztreppen je nach Holzart einen gewissen Feuerwiderstand leisten.
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